Brandhavarien können verheerende Folgen für Schiff und Ladung haben. Dabei ist nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick scheint. Bei der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) spricht man sich für genauere Regeln aus. Nicht erst die jüngsten Vorfälle auf dem Hapag-Lloyd-Schiff »Yantian Express« und dem Car Carrier »Sincerity Ace« haben den Brandschutz in die Öffentlichkeit gerückt, vielmehr ist es ein Dauerthema. Laut einer Untersuchung des Ladungsversicherers TT Club kann man alle 60 Tage einen Brand auf einem Containerschiff verzeichnen.
»Ja«, so die klare Antwort von BSU-Direktor Ulf Kaspera, auf die Frage, ob der Brandschutz an Bord auf der Agenda deutscher Reeder eine wichtige Stellung einnimmt. Selbst in finanziell schwierigen Zeiten gebe es ein ausgeprägtes Sicherheitsbewusstsein in den Unternehmen. Sein Kollege und BSU-Ermittler Kapitän Harald Erdbeer stimmt zu, grundsätzlich werde sowohl bei der Ausrüstung als auch beim Training Wert auf die Vermeidung von Brandhavarien gelegt. »Man sieht ja auch, so viele Brände gibt es nicht.«
Im Jahresberichtbericht 2017 – der für 2018 wird im Sommer veröffentlicht – werden von insgesamt 230 Unfällen im Zuständigkeitsbereich der BSU lediglich drei Feuer- oder Brandhavarien zugeordnet. Allerdings sind diese Fälle dennoch sehr wichtig, da jedes Feuer große Auswirkungen haben kann, vor allem wegen des mitunter immensen finanziellen Schadens. Bei RoRo- Schiffen und Fähren sind Brände vor allem im Ladungsbereich relativ häufig, etwa auf Lkw oder Kühlaggregaten von Fahrzeugen, wie in den aufsehenerregenden Fällen der »Lisco Gloria« im Jahr 2010 und »Norman Atlantic« 2014.
Lesen Sie hier den vollständigen Bericht von Michael Meyer im Hansa International Maritime Journal Hansa_Wo_Rauch_ist.pdf.
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